Ein Sud aus Rainfarn hilft gegen Blattläuse, Raupen und Weiße Fliegen.
Wer einen biologischen Pflanzenschutz gegen beißende und saugende Insekten sucht, sollte die Wirkung von Rainfarn ausprobieren. Die Pflanze blüht von Juni bis September und ist giftig. Als Sud eignet sie sich aber hervorragend, um beispielsweise die Weiße Fliege aus dem Gemüsebeet zu vertreiben. Diese befällt unter anderem Kohlrabi, Paprika, Tomate und Gurke. Die Larven saugen und fressen an der Pflanze und schwächen sie, sodass die Früchte nicht richtig ausreifen.
Die Weiße Fliege sitzt unter den Blättern und an den Pflanzen. Die Insekten treten in großer Zahl auf und sind sehr widerstandsfähig. Wenn sie erst einmal eine Pflanze befallen haben, verteilen sie sich oft auch auf anderen.
So wird ein Sud aus Rainfarn hergestellt
Rainfarn vertreibt alle saugenden (Blattläuse, Weiße Fliegen) und beißenden (Raupen) Insekten und wirkt gegen Falschen Mehltau. Um den Sud herzustellen, benötigt man getrockneten Rainfarn. Man kann ihn in freier Natur sammeln oder im eigenen Garten pflanzen.
Ist Ihre Pflanze nur leicht mit Schildläusen befallen, können Sie die Läuse einfach abwischen oder abbürsten, zum Beispiel mit einer Zahnbürste. Stärker befallene Pflanzen können Sie mit Präparaten auf Paraffin- oder Rapsölbasis behandeln. Generell gilt: Gesunde und starke Pflanzen werden deutlich seltener befallen. Ein optimaler Standort und die richtige Pflege sind deshalb die beste Vorbeugung.
Eine selbst hergestellte Spritzbrühe aus beispielsweise Knoblauch, Rainfarn oder Brennnessel ist ebenfalls ein gutes Hausmittel und zeigt zumindest vorbeugend eine gute Wirkung. Sie dient vor allem der Stärkung der Pflanzen und weniger der direkten Bekämpfung der Schädlinge.
Die Häufigkeit der Anwendung richtet sich nach dem Erfolg: Sind einige Tage nach dem Sprühen noch immer Schädlinge zu sehen, die Mischung ein zweites Mal aufsprühen. Das ist aber nicht immer nötig. Wichtig: Gemüse nicht direkt nach dem Sprühen verzehren.
Stellen Sie einen stärkeren Befall durch Schildläuse an Ihren Pflanzen fest, helfen Spritzungen mit speziellen Ölpräparaten wie zum Beispiel aus Paraffin- und Rapsöl. Durch den aufgebrachten dünnen Ölfilm ersticken die Schildläuse und eine mögliche Vermehrung wird verhindert. Beachten Sie aber, dass nicht alle Pflanzen die Behandlung vertragen – Arten mit weichen Blättern können von dem Ölfilm geschädigt werden. Vor allem die jungen Austriebe werden anschließend oft braun und sterben ab. Als besonders wirksam haben sich biologische Präparate mit dem Wirkstoff Orangenöl erwiesen: Es handelt sich dabei um ein relativ dünnflüssiges organisches Öl, das in den Schalen der Zitrusfrüchte eingelagert wird. Sicherlich haben Sie beim Schälen einer Orange selbst schon festgestellt, dass sich Ihre Finger danach seltsam stumpf anfühlten – das liegt daran, dass das Orangenöl den Fettfilm auf der Haut aufgelöst hat. Wenn Sie Schildläuse mit Orangenöl-Präparaten behandeln, hat das denselben Effekt: Das Öl löst die wachshaltigen Schutzpanzer der Insekten auf und tötet sie dadurch ab.
Neben den bereits genannten biologischen Präparaten gibt es im Handel auch sogenannte Pflanzenschutzstäbchen mit chemischen Wirkstoffen, die man in den Topfballen steckt. Sie gehören in der Regel zur Gruppe der Neonicotinoide, werden über das Wurzelwerk der Pflanze aufgenommen und vergiften den Pflanzensaft. Saugen die Schildläuse dann den Pflanzensaft aus den Pflanzen heraus, nehmen sie das chemische Mittel mit auf und verenden. Die Stäbchen dürfen ausschließlich bei Zierpflanzen im Topf angewendet werden. Eine weitere Einschränkung ist, dass sie nur während der Vegetationsperiode zuverlässig wirken, weil die Pflanze während der Ruhephase zu wenig Wirkstoffe aufnimmt. Grundsätzlich empfehlen wir aber, auf solche "chemischen Keulen" zu verzichten und stattdessen bei der Bekämpfung auf biologische Mittel zu setzen. Denn Neonicotinoide stehen als Verursacher des Bienensterbens im Verdacht.
So machen Sie Orangenöl selber: